Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (CED), wie Morbus Crohn oder Colitis ulcerosa, haben in den letzten Jahrzehnten in den Industrieländern an Häufigkeit zugenommen. In Österreich sind derzeit etwa 0,5% der Bevölkerung betroffen. Die Erkrankung tritt typischerweise zwischen dem 10. und 30. Lebensjahr auf, kann aber auch davor oder danach diagnostiziert werden. Die wahrscheinlichste Ursache für die starke Zunahme in den letzten 20 Jahren ist eine Veränderung der Lebensgewohnheiten in den Industrieländern. Morbus Crohn ist häufig bei ZigarettenraucherInnen zu finden, während Colitis ulzerosa eher NichtraucherInnen bzw. Ex-RaucherInnen betrifft. Neben dem Nikotinkonsum kommen moderne Nahrungsmittelzusätze und vermehrte Hygiene in Betracht. Allem Zugrunde liegt eine komplexe genetische Veranlagung.


Seit über 20 Jahren beschäftigt sich ao.Univ.-Prof. Dr. Gasche in Klinik und Forschung mit der Ursache, Diagnostik und Therapie von CED. Mit seiner weltweit anerkannten "Vienna Classification of Crohn's Disease" hat er entscheidend zur Verbesserung der Diagnostik und Therapie bei Morbus Crohn beigetragen.


Durch den chronischen Blutverlust im Magen-Darmtrakt liegt bei CED meist auch ein Eisenmangel vor. Neue intravenöse Eisenpräparate sind sehr gut verträglich und können den Mangelzustand schnell und effektiv beheben. Mit der Eröffnung seines Medizinischen Kompetenzzentrums Eisenmangel Loha for Life im März 2011 ist ao.Univ.-Prof. Dr. Gasche Wegbereiter der intravenösen Eisentherapie. Ao.Univ.-Prof. Dr. Gasche war auch Vorsitzender der internationalen und nationalen Richtlinienkommission bezüglich der Diagnose und der Behandlung von Eisenmangel und Anämie bei CED.

Das Christian Doppler Labor für Molekulare Karzinom Prävention an der Univ. Klinik für Innere Medizin III (AKH Wien), welches seit 2007 von Ao.Univ.-Prof. Dr. Gasche geleitet wird, beschäftigt sich mit der Ursache, Prävention und Behandlung von chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen und kolorektalem Karzinom (Darmkrebs).